Porträt einer glamourösen Frau mit perfekt gestyltem Haar vor dem Mailänder Dom – symbolisiert die oft unrealistischen Beauty-Erwartungen im Urlaub.

Warum du dir im Urlaub (meistens) nicht die Haare machen lassen solltest

Kein Hate – nur Fakten.

Wir hatten doch alle schon diesen Gedanken: „Vielleicht lasse ich mir in Paris die Spitzen schneiden… oder werde endlich blond in Ibiza!“
Die Stimmung ist perfekt, du bist entspannt, alles fühlt sich möglich an – und plötzlich klingt ein spontaner Friseurbesuch wie die beste Idee überhaupt.
Aber ganz ehrlich? Meistens ist es das nicht.

Hier ist, warum es fast immer ein Fehler ist, sich im Urlaub die Haare machen zu lassen:

1. Du bist nicht von hier – und das merkt man

Du kennst die Salons nicht. Du kennst die Stylisten nicht. Du weisst nicht, wie sie ausgebildet wurden, mit welchen Produkten sie arbeiten oder was „natürliches Blond“ für sie bedeutet. Nur weil ein Salon schick aussieht, heisst das noch lange nicht, dass deine Haare in guten Händen sind. Du spielst mit deinem Look – und dein Kopf zahlt den Preis.

2. Was du sagst vs. was sie verstehen

Schon auf Deutsch ist eine gute Haarberatung nicht immer einfach. Jetzt versuch mal, deine Wunschfrisur in einer anderen Sprache zu erklären – oder jemandem, der deine Begriffe ganz anders interpretiert. „Weiche Stufen“ können schnell zu einem wilden Vokuhila werden. Und was für dich wie eine kleine Veränderung klingt, endet womöglich in einem radikalen Schnitt oder einer Farbe, die du nie gewollt hast.

3. Sie kennen deine Haar-Geschichte nicht

Dein Stammfriseur weiss, was dein Haar schon alles erlebt hat – wie viel Blondierung, welche Farben funktionieren, wie es auf Feuchtigkeit reagiert. Ein Fremder im Ausland? Hat null Kontext. Der arbeitet im Blindflug. Und ein falscher Handgriff kann zu Haarbruch, Gelbstich oder totalem Chaos führen.

4. Du wirst vielleicht zum Versuchskaninchen

Ja, ich sag’s direkt: In Touristen-Hotspots wirst du oft als Testobjekt benutzt. Die Stylisten wissen, dass du eh nie wiederkommst – also probieren sie an dir Neues aus. Produkte, die sie noch nie verwendet haben, Techniken, die sie gerade erst gelernt haben… Und während sie am Ende vielleicht ein cooles Foto für Instagram haben, fliegst du mit einem Haar-Desaster nach Hause.

5. Ein klassischer Touri-Falle – nur halt mit Haaren

So wie überteuertes Eis am Hauptplatz gibt’s auch überteuerte Salons für Touristen. Freundlich, spontan buchbar, einladend – aber sobald du im Stuhl sitzt, geht’s schnell, oberflächlich und teuer. Wenn was schiefläuft? Keine Nachbesserung, keine Verantwortung. Tschüss und viel Glück.

6. Am Ende kostet es dich mehr als der ganze Urlaub

Diese spontane „Warum nicht?“-Balayage kann zu einem riesigen Farbkorrektur-Projekt zu Hause werden. Und das ist alles andere als günstig. Dein Stammfriseur muss dann retten, was zu retten ist: Gelbstich raus, Schnitt ausgleichen, kaputte Längen pflegen… Das braucht Zeit, Produkte, und viele Nerven. Am Ende zahlst du womöglich mehr für die Korrektur als für den ganzen Trip.

7. Niemand, zu dem du zurückgehen kannst

Selbst wenn das Ergebnis okay ist – was, wenn es doch nicht ganz passt? Etwas zu kurz, ein Tick zu orange, einfach nicht du. Normalerweise würdest du kurz im Salon vorbeischauen und nachjustieren lassen. Aber wenn der Salon in Mailand ist und du in Genf wohnst? Viel Glück.

8. Willst du deinen Urlaub wirklich im Friseurstuhl verbringen?

Mal ehrlich. Du bist im Urlaub. Geh raus. Entdecke was. Chille. Schwimme. Iss gut. Mach einfach mal nichts. Aber verschwende nicht vier Stunden in einem Salon mit Folien auf dem Kopf, während draußen die Sonne scheint. Es sei denn, du hast dir diese Haar-Session monatelang geplant – lass spontane Ideen nicht deine wertvolle Urlaubszeit auffressen.

Wann macht’s doch Sinn?

Ja, es gibt Ausnahmen. Wenn du dir monatelang im Voraus einen Termin bei einem bekannten Star-Friseur gebucht hast oder in einer Stadt bist, die für eine bestimmte Technik berühmt ist – und du hast deine Recherche gemacht. Dann okay. Aber das ist selten. Und sicher nichts Spontanes.

Fazit?

Urlaub ist für Freiheit – nicht für Reparaturen.

Lass die spontanen Friseurbesuche lieber bleiben, gönn deinem Haar eine Pause und heb dir die grossen Veränderungen für deinen vertrauten Profi zu Hause auf – den Menschen, der dein Haar kennt und es wirklich gut meint.

Salzige Beachwaves und messy Buns sind sowieso ein Look. Geniess ihn.

Alexandre Gilbert, 08.04.4025

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